Manchester

Epilog

Vergangenes Jahr als ich ein bisschen in meiner Lieblingssuchmaschine für Flüge gestöbert habe, fand ich unerwartet einen supergünstigen Flug, der zufällig auch noch mitten in meinem Urlaub lag. Ich überzeugte meinen Kumpel und so kam es, dass wir im August 2016 für 70 € pro Person nach Manchester und am selben Tag zurückgeflogen sind.

Die erste große Frage kam einen Abend vorher auf: „Was machen wir dort eigentlich?“
Darauf wusste keiner so wirklich eine Antwort und so kam die Idee auf mal nach einem Discgolf Parcours zu suchen. Wir fanden einen, den Kurs im Longford-Park. Also wurden kurzerhand drei Scheiben ins Handgepäck gepackt und ab ging die Post. Als nach einer Stunde in Manchester dann klar war: „Diese Stadt ist jetzt doch nicht so cool“ wurde der Fußweg Richtung Discgolf Park eingeschlagen. Nach einem zweistündigen Marsch wurden wir dann um die Information reicher, das man auch ganz bequem die Tram hätte nehmen können. Nun ging es los, 18 Körbe, dazu überwiegend je zwei Abwürfe, ein leichter und einer für die “Advanced“ Players.
Aufgrund des an diesem Tag mitgebrachten Regens und absolut unpassender Kleidung war mehr als eine Runde auf dem blauen “Advanced“ Kurs nicht drin. Danach waren trockene Füße oder Haare Wunschdenken und der Rückweg zum Flughafen würde eingeschlagen, diesmal mit der Tram. Ab in den Flieger und zurück nach Deutschland. Am Ende dieses Tagesausflug stand fest: Das wird noch einmal richtig gemacht!

Also wieder rumstöbern, vielleicht ergibt sich ja was. Als mein Kumpel Anfang des Jahres den Wunsch äußerte, dieses Jahr nach Manchester zu wollen, und zeitgleich erwähnte, wie geil er den Discgolf Park in Järva findet, konnte er die Idee in meinem Kopf nicht mehr verhindern: Wir machen einen Ausflug und verbinden beides.

Gedacht, gegoogelt, geschehen. Eines Morgens in der Frühstückspause checkte ich mal wieder die von mir gespeicherten Flüge und da war er: nach Manchester für 50 €, für BEIDE. Ein Telefonat und eine Freigabe später war er dann auch schon gebucht. Nun noch schnell die anderen zu einem guten Preis bekommen. Dies scheint nach heutigen Erkenntnissen gut gelungen, da die Preise stetig gestiegen sind und der Flug Manchester-Stockholm bis auf 450 € für zwei Personen ausgestiegen ist (unser Preis 80 € für beide). Der Flug nach Hause aus Stockholm stieg ebenfalls, jedoch nicht ganz so heftig (250 € anstatt die von bezahlten 80 €, wieder jeweils für beide). Hinzu kam noch ein Koffer für Klamotten für jeweils 15 €/Flug.

Manchester 2017

Kurz zum Parcours: Dieser ist in einem Extra dafür abgetrennten Bereich eines Parks. Der Parcours hat eigens für Discgolf angelegte Hindernisse und O.B. Zäune. Zu einem der schönsten Hindernisse zählt ein Steinkreis um den Korb herum.

2:30 war dann aufstehen angesagt um den Zug zum Flug zu erwischen, eine undankbare Zeit. Nach fünf Stunden sind wir dann vom Boden abgehoben und eine Stunde später waren wir dann mit einer leichten Verspätung im leicht regnerischen Manchester. Warum sollte es hier auch anders sein als in Deutschland. Koffer holen, Tram Ticket holen und erstmal Koffer ins Hotel gebracht.

Im Vorhinein habe ich über Facebook Kontakt mit dem dort ansässigen Verein aufgenommen und konnte so für zwei Tage jeweils jemanden zum Spielen „verpflichten“. Am Samstag war dies Meng, welcher mit uns zuerst den roten Parcours zum Aufwärmen und anschließend den blauen zum Auspowern gegangen ist. Auf Bahn fünf des roten Kurses dürften wir dann Zeuge seines ersten Asses werden, ein Klasse Moment.

Nach diesen zwei Runden ging es dann mit Umweg über einen Supermarkt in unser Hotel: ein Raum ohne Fenster … Ich muss sagen, so einen Müll habe ich echt noch nie gebucht, aber für eine Nacht wird es wohl gehen.
Am nächsten Tag dann aufgestanden, ausgecheckt und mit Koffer ab zum Parcours. Dort ist jeden Sonntag gegen zehn „Club Meeting“, zu dem ich uns angekündigt hatte. Dort angekommen wurde uns der dort stehende Container des Vereins aufgeschlossen, um den Koffer während der Runde zu verstauen, sehr freundlich!

In einem 6er Flight mit Dave, Steve, Danny und Meng ging die Runde dann los, welche ab Bahn 9 dann durch einen Studenten aus Schweden welcher das Discgolf-Gelände grad erkundete, ergänzt wurde. Nach drei Stunden konnte ich mich bis auf ein paar Kleinigkeiten um den zweitbesten Score in der Runde nicht beschweren (zweimal ein Wurf gegen einen Baum, der die Scheibe ins O.B beförderte und somit zu einer 7 führte). Alles in allem hat das Golfen in Manchester extrem Spaß gemacht und wir machten uns nach dieser Klasse Runde auf den Weg zum Flughafen, um den Flieger Richtung Stockholm zu erwischen. Freundlicherweise hat uns Dave noch mit dem Auto bis zu einer nahen Tramstation gebracht. Dies brachte eine weitere interessante Erfahrung mit sich: den Linksverkehr.

Nun sitze ich im Flieger, hoffe auf ein besseres Hotel und freue mich auf die nächsten zwei Tage im 27er Loch Discgolf Park.